Aus der "Study & Work"-Toolbox
Durchgeführt von der TU Bergakademie Freiberg, der Universität Passau, der Universität Ulm, der Technischen Universität Dresden und der BTU Cottbus-Senftenberg
Internationalen Studierenden fehlt oft eine realistische Einschätzung der Chancen am Arbeitsmarkt, zudem sind sie auf diesem schlechter vernetzt. Karrieremessen sind eine effektive und an vielen Hochschulen etablierte Maßnahme, um Studierenden erste Kontakte in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Bei der Nutzung etablierter Messen kommt es vor allem darauf an, internationale Studierende zu ermutigen, auf Unternehmen zuzugehen. Sie müssen darum im Vorfeld intensiv vorbereitet werden, um von einem Besuch zu profitieren. Spezielle Begegnungsformate, wie geführte Rundgänge zu Unternehmen und Netzwerkpartnern, Workshops und das aktive Vernetzen, können internationalen Studierenden dazu dienen, sich als potenzielle Kandidaten zu platzieren.
Das Career Center als Messeorganisator ist der wichtigste Partner für die Ausrichtung einer Messe. Messetipps, die speziell für Internationale aufbereitet werden, Infos zum deutschen Bewerbungsprozedere sowie die optimale Unternehmensansprache und die Verbreitung einer geeigneten Unternehmensliste sind für das Briefing internationaler Studierender wichtig. Internationale Vertreter von Alumni-Netzwerken sind geeignete Ansprechpartner auf Augenhöhe beim Erfahrungsaustausch. Um die Bandbreite für den Berufseinstieg aufzuzeigen, lohnt sich die Einbindung von Gründungsinitiativen.
Wichtiger externer Partner für die Messegestaltung ist die Agentur für Arbeit als Unterstützerin des Career Centers beim Bewerbungsmappen-Check, als Zugang zur zentralen Auslandsvermittlung sowie als Mitwirkende im Rahmenprogramm der Messe, zum Beispiel zu Themen wie Aufenthalts- und Arbeitsrecht. Die Industrie- und Handelskammer kann den Kontakt zur Außenhandelskammer vermitteln und bei der Gewinnung international ausgerichteter Unternehmen zur Teilnahme an der Messe unterstützen. Kooperierende Unternehmen können Feedback zu Bewerbungsunterlagen von Teilnehmenden geben. Die Einbindung Studierender als Campusspezialisten für die Betreuung der Unternehmen fördert ein gegenseitiges Kennenlernen.
Ob die Synergien durch einen gemeinsamen Messestand oder die jeweils eigene Präsentation als zielführend erachtet werden, ist jeweils im Einzelfall zu entscheiden. Für eine erfolgreiche Messe müssen jedoch alle Akteure ihre etablierten Angebote erweitern und anpassen. Um eine Messe gemeinsam aufzusetzen, bedarf es regelmäßiger Absprachen im Vorfeld. Um den direkten Kontakt mit Unternehmen und weiteren Netzwerkakteuren zu unterstützen, hat sich eine "Guided Tour" im Sinne eines organsierten Rundganges bewährt.
Fett: spezielle Maßnahmen für internationale Studierende
Durch die stärkere Ausrichtung auf internationale Studierende konnte ein Anstieg dieser Besuchergruppe auf der Messe verzeichnet werden. Englischsprachige Vorträge zur
Berufsorientierung haben sich als zielführend erwiesen, um den Wissenstransfer sicherzustellen.
Das Matching ausstellender Unternehmen und Studierender verschiedenster Fachbereiche ist schwierig. Um Enttäuschungen vorzubeugen, ist es bei der Vorbereitung wichtig, den internationalen Studierenden die Angebote und deren Mehrwert zu verdeutlichen.
Die Qualität der Netzwerkarbeit für internationale Studierende profitiert von gemeinsamen Aktionen auf Messen. Feedback sollte daher regelmäßig ausgewertet werden, Informationsmaterialien auch in englischer Sprache vorgehalten sowie aktualisiert werden.